HEINRICH VON KLEIST

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Kleist, Heinrich von (1777-1811), alemão:

A Bilha Quebrada (1806);
Pentesiléia (1808);
O Príncipe de Homburgo (1812).

Bernd Heinrich von Kleist ist der Sohn des Offiziers Friedrich von Kleist und dessen zweiter Frau Ulrike geboren. Die Kleists sind eine ausgesprochene Soldatenfamilie, die bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bereits achtzehn preussische Generäle hervorgebracht hatte. Gemäss der Familientradition wurde Kleist protestantisch und preussisch streng erzogen, von Liebe und Wärme in der Familie, wie sie etwa Goethe erfuhr, kann bei ihm keine Rede sein. Doch Vater und Mutter starben früh, einzig zu seiner Stiefschwester Ulrike hatte Kleist ein herzliches Verhältnis (vgl. Kafka). 1792 trat er in Potsdam ins Militär ein, hielt jedoch nicht viel von der nur dem Staat dienenden und das Individuum vernachlässigenden Institution. Sein Abschied vom Militärdienst und die schnelle Aufgabe des anschliessend aufgenommenen Studiums (Musik, Philosophie, Mathematik und Staatswissenschaften) führten im Verein mit der Problematisierung seines rationalistischen Weltbildes zur "Kantkrise". Sie markierten einen entscheidenden Wendepunkt in seinem Dasein, das fortan von unruhigem Oszillieren zwischen gegensätzlichen Polen geprägt war: familiären Ansprüchen und persönlichen Neigungen, dem Zwang zur Daseinsvorsorge und dem Wunsch nach freiem Ausleben seiner poetischen Neigung, der Sehnsucht nach Partnerschaft und einer aus Selbstzweifeln genährten Bindungsunfähigkeit. So zog Kleist 1802 in die Schweiz und trug die Absicht, einen alten Bauernhof zu erwerben um auf dem Land sein Glück zu finden. Doch schon 1803 trat Kleist wieder in die Armee ein, diesmal auf der Seite des ihm angeblich verhassten Napoleons, um den Tod zu finden. 1806 war Kleist bei sehr schlechtem gesundheitlichem Zustand, mit der es allerdings nie so furchtbar stand, wie er glaubte. Kleists Vorhaben nach seiner Rückkehr nach Berlin 1809 schlugen sämtlich fehl, obwohl er die Unterstützung einflussreicher Persönlichkeiten des kulturellen Lebens gewinnen konnte, die durchweg die patriotische Stossrichtung der Berliner Romantik vertraten. Kleist sieht die Dichtung als Handlungsersatz. Kleist entschliesst sich, patriotischer Dichter zu werden, der in kriegerischer Sprache zu Franzosenhass aufruft (Befreiungskriege). Als die Zeitung eingehen musste und die Bemühungen um die Aufführung des Dramas Prinz Friedrich von Homburg ebenfalls scheiterten, fasste er, isoliert von Familie und Öffentlichkeit, den Entschluss, seinem Leben ein Ende zu setzen. Er und seine Freundin Henriette Vogel erschossen sich am Morgen des 21. November 1811 am Ufer des Kleinen Wannsees in der Nähe von Berlin.

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